Unsere Infoveranstaltung im Jägerheim in Hollwede kann im Resümee dann doch endlich mal als ein echter Diskussionsabend betrachtet werden. Hier wurde konkret und direkt auf Augenhöhe kommuniziert.
Rolf Ihsen stellte in seinem 45 minütigem Vortrag philosophische und soziale Aspekte in den Mittelpunkt, Dr. Fix wartete mit nüchternen aber beeindruckenden Zahlen und Fakten auf, beide gleichsam mit überzeugenden Argumenten, die beim größten Teil der Zuhörer natürlicherweise auf fruchtbaren Boden fielen.
Im Anschluss ging es recht lebhaft zu.
Bis auf die „Grünen” waren Vertreter aller Stemweder Parteien anwesend. Windenergie, Landschafts- bzw. Naturschutz, Lebensqualität und Bürgerdemokratie sind offenbar keine wesentlichen Themen mehr im Programm der Stemweder „Grünen”!
Die anwesenden Lokalpolitiker und Ratsmitglieder erweckten jedenfalls den Eindruck, dass sie die Brisanz des Themas sehr wohl erkennen und um Problemlösungen bemüht sind. Das schafft ein gewisses Vertrauen in die Aufrichtigkeit unserer gewählten Vertreter, obwohl Ernst Lohmeier von der BI Preußisch Oldendorf in seinem Beitrag vor genau dieser Haltung ausdrücklich warnt. Als Bürgerinitiative der Gemeinde Stemwede sehen wir es als unsere Aufgabe an, dafür zu sorgen, dass die auf der Infoveranstaltung geäußerten Standpunkte in Erinnerung bleiben und am Ende des Planfeststellungsbeschlusses nur ein einziges Gebiet ausgewiesen wird.
Energieblödsinn ist etwas salopp ausgedrückt!
Damit gemeint sind folgende Thesen und Slogans:
1. Sonne und Wind schicken keine Rechnung.
Beim Blick auf die Stromrechnung klingt das nicht sehr überzeugend, die muss jedenfalls in Euro bezahlt werden.
2. Windkraft ersetzt die Atomkraftwerke.
Nur wenn Deutschland das einzige Land ist, was derzeit Kohle und Gas schont, nützt das dem Klima nicht. Entweder alle oder keiner.
3. Und dann noch die liebe Bürgerbeteiligung.
Blödsinn wird nicht dadurch vernünftig, das sich Bürger daran beteiligen. Wobei wohl auch zutreffender wäre, von Bürgerinvestoren anstatt von Bürgern zu sprechen. Für bürgerliche Kleinanleger können solche Investments durchaus auch mal nach hinten losgehen.
4. Windkraft- und Photovoltaik und Biogasanlagen fördern ökologische Aspekte in der bäuerlichen Landwirtschaft.
Hierbei sollten die absoluten Befürworter der bislang praktizierten Energiewende folgenden Punkt bedenken: Auf der einen Seite findet man den Fortschritt (?) in Sachen Windräder, Solar und Biogas super, auf der anderen Seite ist man aber gegen industrielle Landwirtschaft.
Das EEG nützt aber vor allem großen Betrieben. Große Ställe bedeuten große Photovoltaikanlagen. Biogasalagen werden auch nicht von kleinen Höfen betrieben. Die Einnahmen aus der Windkraft sind auch geeignet noch größere Ställe zu bauen.
Unsere Stemweder „Grünen” sollten mal überprüfen, ob am Ende auch das herauskommt, was am Anfang angedacht wird. Warum gerade diese Fraktion, als vehemente Befürworter des Bürgerwindparks diese Möglichkeit nicht nutzten, um ihre Standpunkte einem kritischen Publikum darzulegen, ist für uns leider unverständlich und ganz klar der Wermutstropfen unserer Veranstaltung. Dieses Verhalten ist schlichtweg ignorant, und macht weder die Partei, noch die einzelnen Personen wählbarer.
(Falls es eine Steigerung von wählbar gibt!)
Auf der Versammlung zur Gründung von Veto! - Bürger gegen Windkraft in der Babbelage, wurde die erste Hürde erfolgreich genommen. Unser Vorstand ist gewählt, es geht weiter mit dem Eintrag in das Vereinsregister, eine Formalität, die nun unmittelbar ansteht.
Zuerst liegt heute jedoch noch ein Rundfunkinterview an, dann geht es sofort nach Bad Oeynhausen, zur Registrierung unseres Vereins.
kamen ca. 60 interessierte Mitbürger, mehrere Vertreter der Presse und ein erfahrener Aktivist der Bürgerinitiative in Preußisch Oldendorf, Herr Ernst Lohmeier. Großes Interesse herrschte an der großformatig aushängenden Landkarte mit den Ergebnissen der Potenzialanalyse im Suchgebiet 3, die viele Stemweder interessiert betrachteten. „Ganz schön nah an uns dran,” dachte sich so Mancher, „hab ich vorher gar nicht so darüber nachgedacht.”
Ganz besonders eindrucksvoll waren die Worte von Ernst Lohmeier, der sich schon über acht Jahre gegen die WKA „in seinem Wohnzimmer” unverdrossen wehrt. „Ich mag nicht mehr aus dem Haus gehen, ich mag nicht mehr in östlicher Richtung gehen, da steht der Baukran für das neue Windrad, ich weiß nicht ob 500, 400, oder nur 350 Meter entfernt!" schildert er seine Lage vor Ort, und lädt alle Interessierten und Pressevertreter ein, sich in Pr.Oldendorf ein konkretes Bild zu machen. „Nehmt Eure Verwaltung explizit unter die Lupe,” rät er den Stemwedern, „prüft das, was dort alles aufgeschrieben und entschieden wird. »Die machen das schon« ist der falsche Weg, und bleibt immer am Ball!” gibt er uns mit auf den Weg, und sichert der BI VETO die Unterstützung seines Vereins zu.
Vielen Dank dafür, lieber Ernst!
„Tiere, Vögel, Fledermäuse - alle finden eine Berücksichtigung in den Planungsverfahren, doch wo bleibt der Mensch, der Betroffene vor Ort?” fragt Ernst Lohmeier sich selbst, die Anwesenden und die politisch Verantwortlichen, von denen natürlich keiner anwesend war. Wozu auch?
dass alle Beschlüsse zur Vereinssatzung und zum Vorstand ohne Gegenstimmen erfolgten und erwartungsgemäß Wolfgang Klawitz und Rainer Wehdebrock der Vorsitz übertragen wurde. Alle weiteren erforderlichen Positionen wurden besetzt, sodass es jetzt mit vereinter Energie losgehen kann.
Macher Wolfgang Klawitz lässt da keinen Zweifel am Weg und an seiner Entschlossenheit, alle rechtsstaatlichen Mittel auszuschöpfen und sich mit aller Konsequenz für die Belange der Betroffenen und Mitstreiter einzusetzen.
Da kann man den Befürwortern und Investoren der WKA nur raten: „Zieht Euch warm an!”
Die Versammlung zur Gründung von Veto, am 20.01.2014 um 19:30 im Gasthof Piel in Hollwede, steht nun bald an, dementsprechend laufen auch unsere Vorbereitungen auf Hochtouren. Es werden Handzettel verteilt, E-Mails bearbeitet, Formalitäten erledigt, Gespräche geführt, Kontakte geknüpft...
... öfter fallen Sätze wie: „da bekommt ihr es mit mächtigen Gegnern zu tun" oder „unser Gegner ist übermächtig”, Diese Aussagen stammen von gestandenen Windkraftgegnern oder vielleicht besser ausgedrückt Anti-EEG-Hardlinern, also gescheiten, erfahrenen Leuten, die wissen worüber sie sprechen, und die schon viele Beiträge zum Thema EEG in den Medien und im Internet veröffentlicht haben.
Das ist richtig!
Zweifellos sind die Claims im Energiebereich wohlbehütet und felsenfest manifestiert, ohne Frage lässt die Übernahme des Energieressort ins Wirtschaftsministerium nichts Gutes ahnen. Sind die im Wirtschaftsministerium damit nicht eigentlich vollkommen überfordert?
Könnte man nicht, gerade im Anbetracht des Lebensentwurfs bzw. der Karriereplanung manch eines aus dem Amt scheidenden, Mandatsträgers befürchten, dass der Zug da schon irgendwie abgefahren ist, schon bevor er ankommt, ohne jetzt auf der Deutschen Bahn AG und Profalla herum hacken zu wollen!?
Da kann nur eine Bewegung von Unten dieses Gefüge nachhaltig ins Wanken bringen, in einem breiten staatsbürgerlichen Energiekonsens sozusagen.
Wenn wirklich beim Vollzug der Projekte der Energiewende auf eine umfassende Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger geachtet wird, wie es im Koalitionsvertrag steht, beteiligen wir uns hiermit freiwillig!
Das ist unsere Mission- und wir fangen schon mal im Kleinen an bei uns in Stemwede, direkt vor unserer Haustür.
Wenn sich am Montag noch einige Mitstreiter finden lassen, sind wir schon bald doppelt oder dreimal, viermal Soviel und können vor Ort schon mal was bewirken.
Also, zählen wir auf Euch!
Eure Stimme zählt!