Na klar, denn ausgerechnet dort stehen jetzt die hübschen kleinen Anlagen, durch deren konsequente Weiterentwicklung hin zur eigenverantwortlichen Selbstversorgung, die Strom-Erzeugung wirklich in Bürgerhänden hätte landen können.
Oder rechnen die Windbürger etwa schon mit dem Schlimmsten - ist es ein Mahnmal des Scheiterns der Energiewende, wegen genau des Größenwahns und der maßlosen menschlichen Profit-Gier, die uns so lange die Anzeichen der sich abzeichnenden Erderwärmung und einer damit einhergehenden möglichen Klimakatastrophe ignorieren ließen?
Auf einmal haben wir nun einen gefühlten Moment des Stillstands - Pfarrer und Pastoren beispielsweise nutzen solche Augenblicke immer gerne für Sätze wie: „Denken wir doch einmal nach" oder "Lasst uns die Stille nutzen, um Einkehr zu halten"! -
Also, fragen wir uns doch mal selbst, was wir wollen.
Solange das nicht passiert, wird sich nicht wirklich was bewegen, angesichts der Investoren, die trotz der trügerischen Ruhe an der Windkraftfront, wie die Geier in ihren banknotengepolsterten Nestern lauern, um die üppige Zwangs-Umlage abzusahnen.
Da werden bei Bedarf auch mal gewählte, ehrenamtlich tätige Gemeinderäte mit juristischen Einschüchterungen zu begünstigenden Entscheidungen „bewegt", wie jüngst im Falle Oppendorf. Immerhin winken noch immer 4,9% Rendite im Windgeschäft, zwar bekanntlich ziemlich risikobehaftet, doch garantiert verlockend, angesichts der Altersvorsorge- fressenden Nullzinspolitik der EZB.
Klären wir doch zuerst die Frage der umweltgerechten Entsorgung von 44 000 Tonnen Windkraft-Sondermüll, der Schrott kann ja nicht komplett ins Windkraft-Museum in die Mühlenheide nach Oppenwehe wandern. Klären wir doch vorher, was passiert, wenn deutsche Unternehmen ihre Produktion ins Ausland verlagern, weil da die benötigte Energie erheblich günstiger zu haben ist.
Die CO2 Emissionen und Arbeitsplätze entstehen dann eben im Ausland, genauso wie die Gewinne die auch noch dort, zu niedrigeren Sätzen versteuert werden.
Klären wir doch bitteschön auch mal vorab, ob ein Bürgerwindpark, sprich ein Öko-Wertpapierdepot, tatsächlich ein guter Beitrag zur wirtschaftlichen Klima- „Rettung" ist, oder vielmehr in letzter Konsequenz durch die Verteuerung der Energie der Wirtschaft nachhaltig schadet, auch wenn in der Windbau-Branche der ein oder andere Arbeitsplatz erhalten werden würde, wenn wir weitermachten wie bisher.
Dann steigt eben der Strompreis, trotz aller Mühen und Versprechen der Politik, für die kleinen Leute und Betriebe weiter, bei gleichzeitiger Häufung plakativer Heilsversprechungen durch utopische Klimaziele. Also, liebe Mächtige in den Parlamenten, genaugenommen sinkt der Treibhausgas-Ausstoß nicht wirklich nachhaltig, die Tendenz zeigt zunehmend, nicht nur global betrachtet, eher nach oben.
Sogar in Deutschland mit dem verhältnismäßig lächerlichen 0,24 kg CO2-Aufkommen pro einem US Dollar Wirtschaftsleistung, geht der leichte Rückgang zum großen Teil auf witterungsbedingte Ursachen zurück. Trotz „Klima"-Kanzlerin und Konsorten lagen die Emissionswerte 2018 im Bereich Industrie und Verkehr gut 3% ÜBER dem Wert von 2005!
Spitzenreiter beim Ausstoß sind China (2,14), Russland ((1,9) und Indien mit 1,54 kg, also muss baldigst bitteschön auch weltweit etwas passieren.
200 000 000 000 € haben wir bisher, weitestgehend nebenwirkungsfrei über die EEG-Umlage, aus den Taschen der Verbraucher in die Taschen von Banken und Investoren gespült, also 200 Milliarden Euro, die zwar kassiert, aber offensichtlich weder in das marode Leitungsnetz zur Strom-Verteilung, noch in effiziente Speicherung elektrischer Energie reinvestiert wurden, noch sonstwie spürbar die (lokale) Konjunktur beleben.
Im Gegenteil, die angekündigte Erhöhung des Strompreises um 5,5% ist zu einem guten Teil den Übertragungsnetzbetreibern geschuldet, die sich mit den 2,2 Milliarden Euro Guthaben auf dem sogenannten EEG Konto nicht zufrieden geben wollen. Dabei sind wir noch gezwungen, überschüssig produzierten Strom weit unter Preis ins Ausland zu verscherbeln, im ersten Halbjahr 2019 genau 21 100 Millionen Kilowattstunden, damit unser Netz nicht kollabiert.
Allein im Januar 2019 exportierte Deutschland 7,2 Twh, das sind mehr als Russland, Tschechien, Frankreich und Schweden zusammen, die es gerademal auf die Summe von 4,8 Twh brachten. Wie kommts? - Ganz einfach, im Ausland ist der in Deutschland produzierte Strom gnadenlos billig, für durchschnittlich ca. 4,9 Cent/KWh zu haben! Der Deutsche Stromabnehmer bezahlt für die Erzeugung 7,61 Cent/Kwh, 7,22 Cent Netzentgelte, 9,61 Cent Steuern und 6,41 Cent EEG – Umlage.
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass der durch das zeitweilige Überangebot an Windstrom gedrückte Börsenstrompreis paradoxer Weise ein Faktor für die stetige Verteuerung der EEG – Umlage ist, denn der Gewinn für die Betreiber ist ja garantiert und gerade aus dem Umlagen-Topf wird dann zugebuttert.
Auch die mehr als 2000 von der Umlage befreiten Unternehmen drücken den Kleinverbrauchern und Betrieben jährlich 4,5 Milliarden Euro Mehrkosten auf. Diese könnten die Kosten durch einen Mehrverbrauch selbst dann noch in die Höhe treiben, wenn durch den fälligen Rückbau, beginnend mit 5000 Anlagen im übernächsten Jahr, die Umlage eigentlich, wie prognostiziert wird, sinken würden.
Dieses umfassend marktwirtschaftlich-wettbewerbliche Idiotenstück darf natürlich nicht (und offiziell und vom EuGH bestätigt) „Subvention“ genannt werden, weil diese Milliarden einerseits nicht über die öffentlichen Haushalte laufen, und andererseits Subventionen seit 2015 in Deutschland einer Nachhaltigkeitsprüfung unterliegen.
Zitat vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung:
„Im Zentrum der jetzt erfolgten Nachhaltigkeitsprüfung standen die langfristigen ökonomischen, ökologischen und sozialen Wirkungen der Subventionen, insbesondere in Bezug auf wirtschaftlichen Wohlstand und Zukunftsvorsorge, Klimaschutz und Ressourcenschonung sowie Beschäftigungssicherung.“
- So gesehen, wirklich keine Subvention, weil die Nachhaltigkkeits-Kriterien nicht erfüllt werden.
Schon seit über 32 Jahren, seit einige der letzten Überreste der legendär gescheiterten GroWiAn-Versuchsanlage damals ins Auto-und Technikmuseum nach Sinsheim wanderten, muss allen Beteiligten klar gewesen sein, dass zur wirtschaftlichen Windenergie-Nutzung im großen Stil, ein entsprechendes Netz verfügbar sein muss, und dass zugleich Lösungen für die Speicherbarkeit des elektrischen Stroms gefunden werden müssen, oder aber die Energiewende im Kleinen, sozusagen in jedem Haushalt passieren muss, wo es für die Konzerne weitaus schwieriger ist, abzukassieren.
Genau diese Arroganz rächt sich jetzt für die Verbraucher, ob heute mit ökologisch nachhaltigen Energieprodukten geworben wird oder nicht. Die einzige Nachhaltigkeit besteht darin, dass alles so bleibt wie es ist - mehr bezahlen für weniger Klimaschutz, in Zahlen, mindestens 20 Milliarden Euro pro Jahr für leere Versprechen jenseits der Legislaturperiode, und die Aussicht auf Riesenwindanlagen vor der Tür.
Anständig und erfolgsorientiert geht Anders!